Geschichten die das Leben schrieb / Histoires écrites par la vie

Journal du Jura 15.05.2021, p. 14

Wenn ein Nothilfe-Bezüger ein Billet findet und in eine Kontrolle der BLS gerät…

Diese Fotos in minimalster Auflösung sandte der BLS „Kundendienst“.
Dass das Billet gefälscht war, konnte erst im Labor der SBB festgestellt werden…
Aber Herr K. hätte es sehen sollen (meint der BLS-Direktor)

Hier eine Geschichte aus Eritrea, aus dem Berner Oberland und von weiss nicht wo.
Von Barbara und Ursula Yelin
https://unsichtbarcomic.tumblr.com/
Das Comic gibt es auch als Heft: 40 Seiten, farbig, Fr.10.-
Bestellung an info@alle-menschen.ch
Die Einnahmen (abz. Druckkosten) kommen abgewiesenen Asylsuchenden in der Region zugute.

Geflüchtet in Corona-Zeiten

Die Tibeterin Pechu und ihre Kinder hofften in derSchweiz auf mehr Rechte und weniger Gewalt. Nun sitzen sie hier fest…

Im Kanton Bern werden derzeit Hunderte abgewiesene Flüchtlinge in sogenannte „Rückkehr-“ Zentren umplatziert.

Und hier der Kommentar des zuständigen Regierungsrats:

Die Geschichte von Arif aus Afghanistan:
Arif ist geflüchtet. Er spricht auf die Combox seiner Mutter in Afghanistan:
„Mama, kannst du mich hören, ich bin es, Arif, dein Ältester. …“

Aus: Gerhard Pfister, Bieler Miniaturen. Riedtwil, Kulturbuchverlag Herausgeber, 2019.
ISBN 978-3-905939-62-0, Seite 71 ff.
„Pontura“ ist der Verein zur Förderung von Austausch und Integration in Brügg BE
https://pontura-bruegg.ch

Weitere Portraits von Tibeterinnen: DolkerTseringLhamo und Lhantse. und diese: https://www.bernerzeitung.ch/region/thun/hier-bin-ich-eine-illegale/story/28397895

Robel est un jeune homme de 21 ans domicilié en Suisse depuis 2015.

Il est actuellement dans une situation plus que précaire depuis que son permis de séjour lui a été retiré. En 2014, Robel fuit l’Erythrée dans l’urgence pour échapper à l’enrôlement de force dans un service militaire …
www.change.org/p/aux-autorit%C3%A9s-jurassiennes-pour-que-robel-puisse-continuer-sa-vie-en-suisse

Aktuell in Biel/Bienne: Familie S.

Das lange zermürbende Warten und die Anstrengungen haben sich gelohnt:
Arpine, Ashot, Robert, Charlotte und Inessa Safaryan-Mikayelyan kriegen eine Aufenthaltsbewilligung (Ausweis B).
Offenbar hat sich die Berner Migrationsbehörde dafür eingesetzt. Die Familie und wir alle sind sehr glücklich!
Damit sind die Eltern und die drei Kinder legal hier, dürfen arbeiten und für sich selber sorgen.
Das ist eine Herausforderung: Zehn Jahre lang durften sie nicht arbeiten – jetzt müssen sie arbeiten.

Familie S lebt seit über 8 Jahren in der Schweiz: Mutter, Vater, drei Kinder (7, 6, 3). Alle Kinder sind in Biel/Bienne geboren. Die Familie S. ist weit überdurchschnittlich gut integriert in Quartier und Schule. Die Kinder werden von ihren KameradInnen und Nachbarn geschätzt. Die Sprachkenntnisse der Eltern sind sicher auf Niveau B1. Die Lehrkräfte der beiden älteren Kinder setzen sich für die Kinder und die ganze Familie ein. Die Familie erhält Arbeits-Angebote und könnte sich bald selber erhalten – wenn sie arbeiten dürften. Das älteste Kind leidet an einer heiklen Krankheit, welche in den Herkunftsländern der Eltern schlecht oder gar nicht behandelt werden kann, und welche ein sehr anfälliges Immunsystem zur Folge hat. Der Vater wäre in seinem Herkunftsland aus politischen Gründen gefährdet.
Und was meinen Migration Biel und SEM (Staatssekretariat für Migration) zu diesem „Fall“?
Sie wollen diese Familie ausweisen. In die zwei verschiedenen Herkunftsländer der Eltern. Zwei oder alle drei Kinder mit dem Vater in sein Herkunftsland, die Mutter – eventuell mit dem Jüngsten – in ihr Herkunftsland. Die Familie soll also auseinandergerissen werden. Die Kinder weg von ihren vertrauten Kamerädli, ihrem Quartier, ihrer Schule. Das im Jahr des Jubiläums der Kinderrechte!
Wie damals mit den Verdingkindern, den Kindern der Landstrasse, den „Administrativ Verwahrten“…
Wiedererwägungsgesuch und ein Härtefallgesuch wurden von Migration Biel abgelehnt. Das Härtefallgesuch anderthalb Jahre nach dessen Eingang. Ohne die erforderliche „vertiefte Auseinandersetzung“ mit dem „Fall“. In zwei sehr unsorgfältig verfassten Briefen: Falsches Datum, falsche Rechtsmittelbelehrung, wiederholtes Verlangen von Sprachnachweisen, die schon längst eingereicht waren, diverse Rechtschreibefehler usw.. Die Anwältin der Familie sah sich deshalb sogar veranlasst, eine Rüge nach Biel zu senden!
Die Lehrerinnen der älteren beiden Kinder haben dann einen Brief geschrieben an Bundesrätin Karin Keller-Sutter. Den gab sie Mario Gattiker, Chef SEM, zum Beantworten. Der schrieb das, was er immer schreibt. Darauf wandten sich die Lehrerinnen an die Verantwortlichen in Biel/Bienne – Stadtpäsident Fehr, Sozialminister Feurer, Schulminister Némitz, Schulabteilungsleiter Meyer – mit der Bitte um ein sehr baldiges Gespräch noch vor den Weihnachtsferien:
„Die Kinderrechte gehören zu unserem Unterrichtsstoff (Lehrplan 21). Aus unserer Sicht wird mit der drohenden Ausschaffung gegen die Kinderrechtskonvention verstossen. Dies bringt uns in einen grossen Konflikt, den wir so nicht stehen lassen können. 
Welche Auswirkung der Entscheid der Abschiebung auf die Schule und diese Familie hat, muss diskutiert werden. Wir bitten Sie darum, sich unsere Fachmeinung anzuhören und mit uns in den Dialog zu treten. 
Aufgrund der grossen Dringlichkeit bitten wir Sie, uns noch vor Weihnachten zu einem Gespräch einzuladen.“
Das war der Stand der Dinge am 15. Dezember 2019. Wie es weitergeht steht hier: https://www.alle-menschen.ch/familie-in-biel-soll-in-zwei-verschiedene-laender-ausgeschafft-werden-une-famille-de-bienne-risque-detre-expulsee-vers-deux-pays-differents/
Wir werden die
entsprechenden Dokumente aufschalten. Ebenso die Antworten der Behörden. Wir brauchen viel Unterstützung:
→ Besuchen Sie die Website bald wieder.
→ Sprechen Sie mit Bekannten.
→ Senden Sie uns Adressen, zum Beispiel von andern engagierten Eltern.
→ Unterschreiben Sie diese (und andere) Petitionen (sobald sie aufgeschaltet ist).
→ Helfen Sie uns mit Ihren spezifischen Fähigkeiten.
→ Nutzen Sie Ihre Kontakte zu den Bieler und Berner Verantwortlichen.
→ Vielleicht brauchen wir später auch Geld, z.B. für Anwaltskosten.
Was wären wir für Mütter und Väter, Nachbarn, LehrerInnen, BürgerInnen… wenn wir uns nicht für diese Familie einsetzen würden?

Es folgen erfreuliche Geschichten:
Et maintenant des histoires heureuses :

Aisha wurde eine wertvolle Stütze unserer Geselllschaft – es brauchte ein paar Leute, die sie auf dem Weg dahin unterstützten. Ein Beispiel für eine gelungene Patenschaft!